, James Kramer, Sportchef PC Rupperswil

Bericht: Kantonalschützenfest Uri

In der Heimat von Landesvater Wilhelm Tell: Der PC Rupperswil besucht das URI-Kantonalschützenfest 2022 in Altdorf. Mannschaftlich kommt der PCR auf beiden Distanzen nicht über Mittelfeldplätze hinaus. Werner Nyffeler holt sich den 3. Rang im 25m Veteranen-Stich. James Kramer präsentiert mit 975 Punkten starkes Nachdoppelresultat.

Es ist Brauch und Usus, dass der PC Rupperswil jährlich ein kantonales Schützenfest besucht. Zur Auswahl standen Waadt, Neuenburg, Uri und das Berner Oberlandschiessen. Man entschied, den Urkanton Uri zu besuchen. Als Wettkampfort wählte man Altdorf, ein Schützenstand, welcher schon einige Jahre auf dem Buckel hat, aber dank Improvisation festtauglich gemacht wurde. Das Detachement Rupperswil marschierte am Freitag, 01.07.2022 an, anfänglich bei Regen und Nässe und recht kühlen Temperaturen. Gegen Mittag besserten sich die Wetterverhältnisse und bei manchen auch die Resultate. Mannschaftlich gesehen verblieben wir aber im Mittelfeld und konnte an frühere Erfolge nicht anknüpfen.
Wer das ganze Schiess-Büchlein löst, greift vorerst mal gehörig in die eigene Tasche, legt einen 500er auf den Tisch und hat an diesem Tag «Vollbeschäftigung». Dank guter Rangeur-Einteilung durch Guido Fischlin hatte der PCR immer mindestens eine 50m Scheibe im Dauerbetrieb, von 0800 – 1900. An fixe Zeiten musste man sich lediglich im 25m Bereich halten, dort läuft alles planmässig und nach Schema F ab. Die Kommandostimme von Hanspeter Schuler, dem langjährigen Sicherheitschef vom Rütli, ist nicht zu überhören.

Um 0730 vorort
Bereits früh zu Werke gehen Ehrenpräsident Guido Fischlin (welcher die Funktion des Det Chefs übernommen hat) Hans Schärer, Werner Nyffeler und Nick Schmid. Letzterer gehört zu den Rupperswiler Koriphäen, ein nervenstarker Wettkampfschütze, welcher auswärts zur Höchstform auflaufen kann. Schon oftmals hat er für die Rupperswiler die Kohlen aus dem Feuer geholt. Die später anreisenden Patrick Schärli, James Kramer, Mike Krug, Kurt Sommerhalder, Sacha Bischof und Micha Sager ergänzten das vorläufige PCR 10er Detachement. Leider konnten wir im Urnerland nicht mit voller Stärke angreifen. Verhindert waren die «Jungschützen» Manuel Kaspar und Lucas Jordi und der amtierende Präsident Christoph Frey. Auch der Zentroniker Pascal Zirgel fehlte. Ebenso standen der stärkste Rupperswiler Polizeischütze Daniel Dennler und der Suhrer Kaderschütze aus Zetzwil, Walter «Wädi» Voramwald, wie auch die zielsicheren Solothurner «Söldner» Andreas Kissling und Herbert «Herby» Lehmann leider nicht zur Verfügung. Eine Resultatverbesserung bei der Vereinskonkurrenz erhoffte man sich durch den Einsatz von Robert Bart und Raymond «Mumi» Mumenthaler. Sie standen am letzten URI-KSF-Wochenende als «Joker» im Einsatz. Völlig von der Rolle war Robert Bart. Er konnte, für seine Verhältnisse, keinen einzigen Stich befriedigend abschliessen und bezeichnet das URI KSF als einen verlorenen Tag. Zusammenfassend resümierte der ehemalige Schweizermeister: Ausser Spesen nichts gewesen. Ray «Mumi» Mumenthaler gelang es hingegen das Vereinsresultat 50m mit seinem 91er aufzuwerten. Ganz in die Hose ging aber sein späterer 25 Meter Einsatz. Mit 129 Punkten war er meilenweit von seinen Möglichkeiten entfernt. Als PCR Schütze Nummer 12 bewirkte er zudem, dass 6 Resultate in die Wertung kamen. Mit Mumis Absturz fiel der PCR vom 8. Rang auf Platz 17 zurück – so wollte es das Reglement. Noch weiter nach hinten durchgereicht wurden wir in der 50 Meter Kategorie. Rang 30 passt definitiv nicht zu uns.

PCR – in Uri nicht mehr als Durchschnitt
Blickt man über die Ergebnisse kann man wohl kein Rupperswiler als «Champion» bezeichnen. Ein richtiger «Exploit» gelang keinem. Auch Nick Schmid «eierte» irgendwie herum, ein ganz gutes Superergebnis blieb aus. Trotzdem gehört Nick im Kreise der Rupperswiler zu den Gewinnern. Er schoss alles Kranzresultate und buchte 5-mal intern das Höchstresultat. Gute Momente hatte er im 25m-Vereinsstich (147) im Militär- und Gotthardstich (73 und 74). Ansehnlich ist auch sein Notenblatt im Nachdoppel. 964 ergab den 18. Rang im kantonalen Gesamtklassement. Ähnlich erging es Guido Fischlin - immer Kranz - ein gutes Resultat im Schnellstich (55) aber für kantonale Spitzenplätze fehlten einige Punkte. Ray «Mumi» Mumenthaler erreichte 57 Punkte im Kranzstich, schoss 91 im Vereinsstich, was Optimismus auslöste – danach war aber die Luft für ihn draussen. Werner Nyffeler zeigte mit 450 Punkte in der 50m «Kunst», dass er dabei ist und doppelte im 25-Meter Veteranenstich nach – 3. Rang. Na also geht doch. Unterdurchschnittlich schloss auch Micha Sager ab. Seine 90 Punkte im 50m-Vereinsstich darf man stehen lassen, aber 139 im 25m-Vereinsstich waren für den Mann welcher auf der Kurzdistanz das Maximum schiessen kann, zu wenig. Mike Krug konzentrierte sich auf die 25 Meter, schoss zwei Kränze, immerhin. Bei Patrick Schärli machte sich der Trainingsrückstand bemerkbar. Aus dem Vollen schöpfen konnte er nicht. Gute Fortschritte hat Hans Schärer gemacht. Auch er ging nicht ohne Auszeichnung nach Hause. Lehrgeld bezahlte Sacha Bischof. Das Urner Kantonale war für ihn (noch) eine Nummer zu gross. Einen ganz schlechten Tag erwischte Robert Bart, vermutlich war Uri ein Tiefpunkt seiner Schützen-Karriere. Mit 88 und 131 in den Vereinsstichen konnte er dem PCR kaum helfen. Die 12 Kranzresultate des Sportchefs Kramer sind nicht erwähnenswert – im Vereinsstich 50m versagte er und blieb bei einem 82er stehen. Zu Gute kam ihm oftmals der Altersbonus. Mithalten konnte er hingegen im Nachdoppel – 975 mit der OP, da darf man sagen: Erfüllt.

KSF URI 2022 praktisch ausgebucht
Als sehr «bevölkert» haben wir den 50 Meter Stand in Altdorf in Erinnerung. Schützen welche sich in ihre Stellungen begeben wollen, kämpfen sich über Gepäckstücke stolpernd und durch wartende Personen zwängend, seien es Warner, Schreiber, Schützenmeister oder «Mitbewerber» nach vorne. Die Sitzreihe, ein Meter hinter den Warnertischen ist seit längerer Zeit komplett belegt. Lauthals melden Schützenmeister Nachdoppelwerte durch die Gegend 96, 98 manchmal auch 100. Den einen gefällt es, wenn «Betrieb» herrscht, andere nennen es Hektik, hätten lieber eine ruhige und beschauliche Atmosphäre. Aussuchen kann man es sich nicht. Gut meint es der Wettergott mit uns. Am späteren Nachmittag des 1. Juli trocknete es ab, die Temperatur im Stand ist mild, die Sicht könnte nicht besser sein. Die Zeit, saftige Nachdoppelzahlen abzuliefern, war gekommen.

25 Meter Stand: Sonnenbrille auf – Nyffi wird von Beat Elmer auf Platz 3 verdrängt.
Die grelle Beleuchtung im unterirdisch angelegten Kurzdistanz-Stand irritiert. Das Ganze erinnert eher an eine Tiefgarage als an einen Schützenstand. Es herrschte quasi Festbeleuchtung. Licht auf dem Korn hat nicht jeder gern. Die Scheiben blenden schemenhaft entgegen. Man sieht fast zu gut nach vorne und so wird auch das Auge nach vorne gezogen, anstatt sich um Kimme und Korn zu kümmern. Entsprechend mässig waren dann auch unsere Ergebnisse. Es wurden auch Nuller geschrieben. Einer schmerzte ganz besonders. Erfüllt hat als einziger Nick Schmid mit seinem 147er in der Vereinskonkurrenz. Passabel die Resultate von James Kramer (145) und Werner Nyffeler (144). Letzterer hatte seine Sternstunde im 25 Meter Veteranenstich. Erwartet hatte Nyffi den Durchgang auf der als «Kuchenblech» benannten Schnellfeuerscheibe, war dann aber erstaunt, als die Präzisionsscheibe, welche kleiner als ein olympischer Diskus ist, aufgezogen wurde. Unerschrocken drückte Nyffi ab. Unglaublich, aber er kam mit den misslichen Lichtverhältnissen zurecht - und wie! Seine 95 Punkte waren für den 3. Schlussrang in der Gesamtabrechnung gut. Damit lieferte Werner Nyffeler das beste Tagesresultat des PCR beim Urner Kantonalschützenfest 2022 ab. Lange Zeit wurde Werner Nyffeler auf dem Ehrenplatz geführt, bis dann Beat Elmer aus Fahrwangen am letzten Tag anmarschierte und eine Bombe zündete. Mit 97 übernahm er vor der führenden Z’Rotz-Lussi Anneliese die Spitze. Der Bronzeplatz welcher Werni Nyffi gehört, ist trotzdem ein «Sieg», – eine moralische Entschädigung für seinen immensen Zeitaufwand und sein riesiges Engagement für den Schiesssport und die Jugendförderung. Obwohl die meisten Rupperswiler sich über die Lichtverhältnisse «beklagten» soll ehrlicherweise aber auch erwähnt werden, dass 14 Schützen bestens zurechtkamen und in ihren 25 Meter Stichen das Maximum (150 oder 100) deponierten und damit bewiesen, dass auch auf diesem Stand durchaus Spitzenresultate erreicht werden können. Darunter auch Lukas Baur, vom PC Fahrwangen mit seinen sagenhaften 150 Punkten im Vereinsstich – Hut ab.

25-Meter «Nuller» rüttelte auf – Revanche im Nachdoppel
Sportchef James Kramer ist als Spätzünder bekannt und er kam auch am Urner Kantonalen erst gegen 1600 so richtig in Fahrt. Wohl erreichte er mit einer Ausnahme überall ein Kranzresultat, aber der grosse Coup war das nicht. Im Nachdoppel gelang dann aber doch noch der eine oder andere Mouchen Treffer. Der erlösende 100er war auch Balsam, auf den aufgezwungenen Nuller im 25m-Klausen-Stich. Offensichtlich handelte es sich dort um einen Doppelschuss (Double Hole), welcher nur bei grösster Aufmerksamkeit zu erkennen gewesen wäre. Die unter Zeitdruck stehenden Schützenmeister bemerkten nur 4 Treffer meldeten «1 x Null» und man ging schnellstens zur Tagesordnung über. Die Kommunikation mit dem Schützen wurde nicht gesucht und so kam es, dass der «Härdöpfelschuss» erst auf dem ausgedruckten Standblatt präsent war. Dieser angebliche Fehlschuss wird in die persönliche Schützengeschichte des PCR Sportchef und Autors dieses Berichtes eingehen. Ein «Video Assistant Referee» – genannt VAR wie im Fussball üblich, existiert im Schiesssport (noch) nicht.
Im 50m-Nachdoppel kam dann die persönliche Revanche. 48-mal drückte Kramer ab. Schlussendlich standen 10 Schuss von 95 – 100 auf seinem Standblatt. Die Summe daraus 975 Punkte. 9. Rang im Gesamtklassement. Rang 1 – 7 belegen Schützen mit kleinkalibrigen Sportwaffen. Seltsam ist, dass sich die Grosskaliberschützen mit den Freipistolen und Sportpistolen in einer Konkurrenz messen müssen. Was am dezentral ausgetragenen Eidgenössischen Schützenfest 2020 mit den Kategorien A, B und C ging, funktionierte in Uri nicht. Ganz richtig wäre eine Kategorie «Gebrauchswaffen». Alle welche in die vom SSV geschaffene «Masskiste» passen – sind erlaubt.

Unsere «Festsieger URI KSF 2022»



Grundsätzlich gut organisiert aber nicht alles war top - Kleine Mängelliste URI 2022
Ein kantonales Schützenfest auf die Beine zu stellen ist nicht ganz einfach und man muss dankbar dafür sein, dass sich immer wieder Leute für die Realisation solcher Grossanlässe freiwillig zur Verfügung stellen. Sicher muss auch immer improvisiert und aus dem Stand heraus reagiert und gehandelt werden.

Die entsprechende Strassen-Signalisation war vorhanden, die Schilder und Schriften aber m.E. zu klein. Nicht jeder fand sein Ziel auf Anhieb. Beim Pistolenstand in Altdorf fehlte der Parkplatzeinweiser, so rollte mancher mit seinem Auto bis zum Schützenhaus vor und blieb dann im dortigen «Engpass» stecken. Werner Nyffeler suchte vergebens seinen «Behindertenparkplatz». Er wusste sich aber zu helfen.

Das Verpflegungsangebot riss keinen vom Sockel. Schade, dass der Veranstalter auf «Einweggeschirr und Einweg-Besteck» setzte und damit einen riesigen Abfallberg produzierte. Hier könnte man schon den Schluss ziehen, dass möglichst viel Kohle gemacht werden muss und dass man finanziell auf der sicheren Seite sein wollte.
Verbesserungsfähig sind auch die sanitären Anlagen. Neben einem «Klo» stand noch eine 4-teile «Urinsäule» zur Verfügung. Es gibt sicher auch in diesem Bereich bessere Einrichtungen.

Angenehm hingegen war der Schiessbetrieb, vor allem im 50 Meter Bereich. Schützenmeister und Warner waren ausserordentlich zuvorkommend und unterstützen die Aktiven wo sie nur konnten. Da geben wir gerne Note 1. Ebenfalls zuvorkommend bleiben uns die Funktionäre der Waffenkontrolle im Festzentrum in der Rollerhalle Seedorf in Erinnerung. Sie erledigten ihren Job professionell und schützenfreundlich – nicht wie auch schon in der Westschweiz erlebt, als Waffenkontrolleure den Griff einer Sportpistole mit der Holzfeile - in brutaler Art und Weise – bearbeiten, damit die Waffe dem reglementierten Mass entsprach.

Drauflegen ist die Regel - Verdienen tun die wenigsten!
Wer gut schoss erhielt den (meist 5-fachen) Kranz oder die Karte zu CHF 20.00 und etwas Bargeld. In wenigen Augenblicken ist die «Abrechnung» im Festzentrum in Seedorf erstellt. Die Administration klappt prima. In Sekundenschnelle alles auf schwarz auf weiss. Wie immer musste ein Teil des gewonnen «Preisgeldes» in sogenannten «Naturalien» bezogen werden. Für CHF 50.00 gab es zum Beispiel zwei Nusstorten zu stolzen CHF 24.00. Wer noch einen URI-Birnenweggen dazu beziehen wollte legte nochmals 10 Stutz drauf.

PCR holt 62 Kranzabzeichen
Obwohl wir in der Urschweiz mannschaftlich das Ziel nicht erreichten und eine zwiespältige Bilanz zurückbleibt, werden uns die guten Momente unserer URI-Fahrt 2022 in Erinnerung bleiben. Halten wir uns als Schlusspunkt an die Zahl 62 – denn so viele Kranzresultate wurden von Rupperswiler geschossen. Durchschnittlich gesehen reicht das für jeden zum 5-fachen Kranz – soll einer sagen das sei nicht gut!

Hier die Ranglisten / Resulate ...